Neubaugebiet

Derzeit treibt die Gemeinde Quirnheim nach einigen Verzögerungen das Baugebiet Talblick voran. Dort sollen 24 bis 25 neue Bauplätze in Südwest-Hanglage entstehen.

Ein Problem bei der Erschließung ist die Frage der Oberflächenentwässerung. Auflagen der Struktur- und Genehmigungsdirektion sorgten für eine Kostensteigerung von fast 400.000 Euro, was zwischenzeitlich zum Planungsstopp führte. „Mittelfristig ist das Baugebiet, selbst wenn es  kurzfristig keine Erträge bringt, in jedem Fall ein Gewinn. Alleine durch den Zuzug steigen die Einkommensteueranteile, die im kommunalen Haushalt verbucht werden“, zeigt sich Ortsbürgermeister Hubert Deubert davon überzeugt, dass das Baugebiet die Zukunft Quirnheims sichern hilft.

„Bei all diesen Überlegungen spielt eine Rolle, dass wir hier eine Kindertagesstätte unterhalten und erhalten wollen. Derzeit besuchen zwei Gruppen mit 39 Kindern die Einrichtung, die wir vor 28 Jahren eingeweiht haben“, sagt Deubert.
Ein Leerstandsproblem kennt er nicht. „Durch frühzeitige Planung haben wir in Quirnheim erreicht, dass alle Straßen komplett ausgebaut sind und der  Ort, mit Ausnahme der Kreisstraße, verkehrsberuhigt  ist“, sagt Deubert. Selbst ältere Gebäude und kleine Häuser ließen sich von den Eigentümern schnell und zu guten Preisen vermarkten.

Früher war Quirnheim von der Landwirtschaft geprägt, 26 Betriebe gab es im Ort. Heute sind noch zwei Vollerwerbsbetriebe tätig. „Von der bäuerlichen Struktur ist ansonsten nichts mehr zu spüren. Die Gebäude sind längst verkauft oder umgewandelt zu Wohnzwecken“, berichtet der Ortsbürgermeister.

Knapp 100 Arbeitsplätze gibt es in Quirnheim, wo aus einer ehemaligen US-Militärliegenschaft ein kleines Gewerbegebiet entstanden ist. Dort ist auch das Motorrad- und Technikmuseum angesiedelt, in dessen Gebäude eine Gaststätte zu finden ist. Die Ausstellung lockt überregional Motorradfreunde an. Bekannt ist Quirnheim auch für seinen Flugplatz, wo Motor- und Segelflieger starten und landen. Weniger bekannt ist, dass wohl eine der größten römischen Palastvillen des nördlichen römischen Reiches hier beheimatet ist, die vermutlich im ersten Jahrhundert entstand. An diese römische Besiedlung im Ortsteil Boßweiler soll künftig zumindest virtuell erinnert werden, denn von der eigentlichen Villa sind nur noch die Umrisse auf Luftbildern zu erkennen.

In Quirnheim ist die Dorfgemeinschaft aktiv.


In Boßweiler steht  die Kirche, die einst den  bekannten Boßweiler Altar beherbergte. Derzeit wird geklärt, ob die zwischenzeitlich nach Speyer gebrachten Altarbilder wieder zurückkehren sollen. Im Ortsteil befindet  sich zudem das soziotherapeuthische Wohnheim,  der größte Arbeitgeber im Ort.

Regelmäßig aktiv  ist eine Gymnastikgruppe des Sportvereins, der  alle 14 Tage einen Stammtisch anbietet. „Die Dorfgemeinschaft lebt,  alle  Feste werden auf privater Basis organisiert und von der Gemeinde unterstützt. Es gibt einen Kinderfasching, einen Weihnachtsmarkt und ein Sommerfest, das die Kindertagesstätte auf die Beine stellt“, berichtet Deubert. Gut angenommen werde das Ferienprogramm für Kinder während der Sommerferien. Die Kerweborsch kümmern sich um das gut besuchte Dorffest, das immer am ersten Oktoberwochenende gefeiert wird.

(Ein Bericht von Jörg Schifferstein; Quelle: immo.rheinpfalz.de)

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